Aargauer Zeitung – Nächster Schritt fürs neue Turnzentrum

Im Herbst 2020 soll der Bau für das 12,5 Millionen Franken teure Turnzentrum in Lenzburg beginnen. Der Zeitplan ist sportlich. Nun hat er eine Fundraising-Kampagne lanciert.

Ende 2021 müssen die Aargauer Turner aus ihrem bisherigen Turnzentrum in Niederlenz ausziehen. Dann läuft nämlich der Mietvertrag des Turnverbandes aus; das Gebäude wird abgerissen. Das neue Turnzentrum hat der Verband in Lenzburg zwischen der «Traitafina» und der Autobahn geplant. Der Inhaber der «Traitafina», Hermann Bader, hat dem Verband einen Teil der firmeneigenen Landreserve verkauft.

Momentan befindet sich das Projekt in der Submissionsphase. Im Frühling 2020 soll die Baugesuchsauflage über die Bühne gehen, und wenn alles optimal läuft, findet im Herbst 2020 der Spatenstich statt. Bereits im Dezember 2021 soll das neue Turnzentrum bezogen werden können. Pünktlich zum Abriss der alten Halle. Die Kosten für Bauland, Gebäude und die Infrastruktur belaufen sich auf 12,5 Millionen Franken. Für die Planung und den Bau hat der Aargauer Turnverband kürzlich die «Turnzentrum Aargau GmbH» gegründet, die ihm zu 100 Prozent gehört.

Geld wird vor allem in die Infrastruktur investiert

Die alte Halle hätte auch ohne den auslaufenden Mietvertrag früher oder später den Anforderungen der Turner nicht mehr entsprochen. «Bei der Halle in Niederlenz ist sehr viel improvisiert», erklärt Fabian Weber, Kommunikationschef des Turnverbandes. Während 20 Jahren waren die Turner hier zu Gast. Im neuen Gebäude soll jedoch alles explizit auf sie angepasst werden. Das Geld investiert man ins Innere und nicht in Äusserlichkeiten, wie der Chef Spitzensport des Verbandes, David Huser, sagt: «Das Turnzentrum ist als Zweckbau geplant. Wir wollen vor allem in die Infrastruktur investieren.»

Vorgesehen sind nebst den Turngeräten für das Kunst- und Geräteturnen auch eine Tribüne und eine Cafeteria. Den Turnern stehen ausserdem ein Spiegelsaal für Ballett- und Haltungsunterricht, ein Physiobereich und Schulräume für die Sportschule zur Verfügung. Zudem sollen auch ein Sitzungszimmer und Büroräumlichkeiten für die Geschäftsstelle des ATV entstehen. Wie schon in Niederlenz wird auch die neue Halle in Lenzburg für Turn- und Sportvereine zugänglich sein.

«Wir haben hier in Niederlenz Turnvereine, die bei uns trainieren, wenn ihnen die Turnhalle nicht genug Möglichkeit bieten kann. Das möchten wir in Lenzburg natürlich so weiterführen», so David Huser. Zudem wird ein Augenmerk auf die Nachwuchsförderung gelegt. «Theoretisch könnten wir sechs Geräte für die Männer und vier Geräte für die Frauen aufstellen und wir wären fertig», so David Huser. Man wolle aber auch den Nachwuchs fördern und mit Methodik trainieren. Es werde daher darauf geachtet, die Halle so einzurichten, dass sie ein zielförderndes Training ermöglicht.

Fundraising soll einen Teil der Kosten decken

Geplant ist, einen Teil der Investition per Fundraising zu finanzieren. Ähnlich, wie es auch schon die Initianten von «meinstandion.ch» oder der FC Erlinsbach mit seinem Sportplatzprojekt vorgemacht haben. Unter dem Slogan: «Der Aargauer Turnsport braucht ein neues Zuhause!» sollen mindestens zwei Millionen Franken bis zum Spatenstich im Herbst 2020 zusammenkommen.

Gespendet werden kann dabei über ein Spendenformular oder auch über den eigens eingerichteten Onlineshop, bei dem die Spendenden einen Backstein oder einen Stuhl für die Tribüne kaufen können, auf welchem ihr Name eingraviert wird. Auch spezifische Geräte können finanziert werden. So kostet ein Reck 3000 Franken, den Stufenbarren gibt es für 5000 Franken. «Wir planen eine ‹Fundraising Wall› in der Halle, an der wir die Gönner und die Geräte, die sie uns ermöglicht haben, aufführen», so Fabian Weber. Zusätzlich wurde ein Sponsoring-Angebot für grössere Spenden ausgearbeitet.

Text: Anja Suter, Aargauer Zeitung, 19. September 2019 / Bild: Michael Küng

Teilen

Link kopieren

Kopieren